Gemeinden erarbeiten Ziele für weitere Zusammenarbeit im Netzwerk
Seit gut einem Jahr arbeiten 10 Gemeinden aus den Landkreisen Aschaffenburg, Miltenberg und dem Main-Kinzig-Kreis an gemeinsamen Klimaschutz-Maßnahmen. Beim Netzwerktreffen in Mainschaff wurde über Erfolge des ersten Jahres der Zusammenarbeit berichtet. Viel wichtiger aber: die beteiligten Bürgermeister:innen und Netzwerkbeauftragten entwickelten gemeinsame Ziele, die es in den kommenden beiden Jahren zu erreichen gilt. Alle Kommunen sind sich darüber einig, dass die Netzwerkarbeit nur ein erster Schritt auf dem Weg zur klimaneutralen Kommune sein kann.
Erneuerbare Energien sollen bei der Versorgung eigener Liegenschaften konsequenter ausgebaut und eingesetzt werden. Fragen des Klimaschutzes sollen stärker in das Verwaltungshandeln integriert werden, z.B. bei der Planung von Baugebieten, der Beschaffung oder der Mobilität. Auch Bürgerenergieanlagen sind ein Thema. Ziele werden für das gesamte Netzwerk formuliert, klar ist aber, dass nicht überall Maßnahmen im selben Umfang realisiert werden können. Wichtig ist jedoch am Ende, dass die Ziele erreichbar und Ergebnisse messbar sind.
In der Diskussion wird jedoch deutlich, dass gerade in Kommunen mit kleinem Verwaltungsapparat, große Sprünge bei Energiewende und Klimaschutz kaum leistbar sind. Das Netzwerkteam steht daher insgesamt für die Dauer von drei Jahren unterstützend zur Seite.
Die Arbeit im Netzwerk umfasst eine ausgewogene Mischung aus individuell betreuter Projektarbeit sowie gemeinsamer und vom Netzwerkmanagement koordinierten Maßnahmen und Veranstaltungen in den beteiligten Gemeinden. Zentraler Schwerpunkt des zurückliegenden Jahres war die Einführung und Implementierung eines Energie- und Klimaschutzmanagements für die kommunalen Liegenschaften. Nur wer einen Überblick über tatsächliche Energieverbräuche und den energetischen Stand der eigenen Immobilien hat, kann auch systematisch und planvoll an deren Verbesserung arbeiten. Eine eigene Software zur Erfassung und Auswertung von Verbrauchsdaten wird hierfür schrittweise eingeführt.
Über diese strategische Arbeit hinaus, werden Konzepte zur Nahwärmenutzung, zum Ausbau von Photovoltaik auf gemeindeeigenen Liegenschaften oder zur Umrüstung der Straßenbeleuchtung erstellt. Für den Markt Goldbach zeigt ein Energiekonzept auf, dass rund 60 Prozent der Treibhausgasemissionen durch Umstellung auf PV-Strom und erneuerbare Wärme eingespart werden können.
Mitmachen können Bürger:innen bei der Baumpflanzaktion. Am Ende der Laufzeit wird ermittelt, in welcher der zehn Gemeinden die meisten Klima-Bäume gepflanzt wurden. Die Kommunen informieren hierzu in Mitteilungsblättern und Homepages.
Hintergründe zum kommunalen Klimaschutznetzwerk „Die Klima 10“
Das Kommunale Klimaschutz-Netzwerk „Die Klima 10“ ist ein vom Bundesumweltministerium, im Rahmen der Kommunalrichtlinie gefördertes Netzwerk. Am Netzwerk nehmen die Gemeinden Goldbach, Hösbach, Mainaschaff, Kleinostheim und Karlstein am Main aus dem Landkreis Aschaffenburg, die Gemeinden Niedernberg, Elsenfeld und Eschau aus dem Kreis Miltenberg sowie Bad Orb und Brachttal aus dem Main-Kinzig-Kreis teil.
Die Initiative für das regionale Netzwerk ging gemeinsam von der Hösbacher BfT Energieberatungs-GmbH, die auch das Netzwerkmanagement übernommen hat und der Energieagentur Bayerischer Untermain als Netzwerkmoderator aus.
Über die dreijährige Laufzeit werden in den Kommunen individuelle Beratungen durchgeführt, konkrete Energiespar- und Klimaschutzmaßnahmen identifiziert und Aktionen initiiert und begleitet. Die Zusammenarbeit ist über einen gemeinsamen Vertag geregelt.
Viermal jährlich treffen sich die kommunalen Akteure zum Austausch. Ziel ist es, kommunalen Klimaschutz in Verwaltungsabläufe zu implementieren, kommunale Energieeinsparpotenziale zu ermitteln und nach und nach umzusetzen.
Auch regionale Versorgungsunternehmen unterstützen die Netzwerkarbeit mit fachlichen Beiträgen.