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3. Netzwerktreffen: Freiflächensolar und Klimaneutralität im Fokus

Ideen und Vorschläge zum kommunalen Klimaschutz liegen in vielen Rathäusern bereits in der Schublade. Effizienter und einfacher wird es, wenn sich Verwaltungen nicht um jede einzelne Maßnahme, Fördermittel oder inhaltliche Details selbst kümmern müssen. Aus diesem Grund haben sich zehn Gemeinden aus den Landkreisen Aschaffenburg, Miltenberg und dem benachbarten Main-Kinzig-Kreis zusammengetan und das Kommunale Klimaschutznetzwerk „Die Klima10“ gegründet.

Im Sport- und Kulturpark Hösbach begrüßte Bürgermeister Michael Baumann die VertreterInnen der teilnehmenden Gemeinden und gab in seiner Einleitung einen kurzen Überblick über laufende und geplante Aktivitäten der Marktgemeinde, darunter vor allem die energetische Sanierung der gemeindeeigenen Liegenschaften aber insbesondere die Konzeption eines innovativen kalten Nahwärmenetzes in einem Neubaugebiet.

Die Netzwerkarbeit lebt vom Austausch der Akteure vor allem aber von neuen Ideen oder der Vorstellung innovativer Lösungsansätze, die auch von externen Fachexperten beigesteuert werden. Alle Akteure sind sich einig, dass der Anteil von vor Ort erzeugtem regenerativem Strom erhöht werden muss. Um die Potenziale auf den eigenen Dächern zu ermitteln, wurden alle kommunalen Liegenschaften einem Eignungscheck unterzogen und anschließend Aufwände und Nutzen in einem Kataster dokumentiert. Dieses dient nun als fundierte Entscheidungsgrundlage für oder gegen den Bau von Fotovoltaikanlagen und hilft ebenso bei der Priorisierung von Maßnahmen.

Schwerpunktthema des Treffens in Hösbach waren aber Freiflächen-Solaranlagen. Wie man sich als Kommune einem solchen Projekt nähert und welche Flächen überhaupt in Frage kämen erläutert Bernd Büttner von der Main-Spessart Solar GmbH. Deutlich wird dabei, dass die Region im Vergleich mit Nachbarregionen schwächer aufgestellt ist. Insbesondere die kommunale und gesellschaftliche Teilhabe werden im Anschluss mit großem Interesse diskutiert. Mit dem Appell zum Handeln „Jetzt gilt es, Potenziale zu heben und es liegt an Ihnen etwas zu tun!“ endet der Gastbeitrag.

Als zukünftige und im Netzwerk relevante Aufgabe wird die „Treibhausgasneutrale Verwaltung“ identifiziert. Die Basis dafür wird bereits jetzt in einer Reihe von individuellen Projekten gelegt, das Fachwissen soll im Rahmen eines Workshops vom Netzwerk-Team der BfT-Energieberatungs GmbH und der Energieagentur Bayerischer Untermain vermittelt werden. Als geeignetes Hilfsmittel stellt Simon Sauer, Energieberater im Netzwerk, in Hösbach das gemeinsame angeschaffte System zum Energiedaten- und Verbrauchsmonitoring vor. Auf Knopfdruck sind Berichte und Auswertungen verfügbar und auch sämtliche Maßnahmen können geplant und zeitlich aufeinander abgestimmt werden.

Besondere Strahlkraft und eine Erhöhung der öffentlichen Wahrnehmung soll durch konzertierte Aktionen, wie das gemeinsame Baumpflanzprogramm erreicht werden. In den nächsten Monaten können die 10 Gemeinden das Projekt bewerben und in Wettstreit treten – es wird spannend, wer am Ende der dreijährigen Laufzeit die meisten Bäume auf dem Gemeindegebiet gepflanzt hat.

In Ergänzung zum Baumpflanzprogramm erfolgt für die Öffentlichkeit eine weitere Klimaschutzaktion. Mit dem Aufstellen von Handy-Sammelboxen, welche von der „Mission eine Welt“ ins Leben gerufen wurde und auf ökologische und soziale Missstände bei der Handyproduktion aufmerksam machen soll, erhalten die Teilnehmerkommunen eine Handy-Sammelbox, welche an einem markanten Standort aufgestellt wird und den BürgerInnen die Möglichkeit bietet „Alt-Handys“ umweltbewusst zu entsorgen und dadurch den wertvollen Recycling-Schrott in die Wiederverwertung zu bringen.

Hintergrund

Die Netzwerkarbeit wird gefördert vom Bundesumweltministerium im Rahmen der Kommunalrichtlinie. Die Initiative für das regionale Netzwerk ging gemeinsam von der Hösbacher BfT Energieberatungs GmbH und der Energieagentur Bayersicher Untermain aus. Das Netzwerkmanagement und die energietechnische Beratung liegen in den Händen des Ingenieurbüros BfT. Die Energieagentur Bayerischer Untermain stellt den Netzwerk-Moderator und unterstützt das Management und die Kommunen bei Bedarf. Fachliche Unterstützung erhalten die Teilnehmer zudem von der Aschaffenburger Versorgungs-GmbH und dem Elektrizitätswerk Goldbach-Hösbach GmbH & Co KG.

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